Jede Geschichte hat ihre blinden Flecken. Auch die jüdische. Eins ihrer Tabus ist jetzt Gegenstand einer Ausstellung, die ab kommender Woche parallel im Berliner Centrum Judaicum dort passenderweise auf der Frauenempore der ehemaligen Synagoge und im Bremerhavener Auswanderungshaus gezeigt wird. Genauer, mit jüdischem Mädchenhandel und jüdischer Prostitution. Die Figur des jüdischen Zuhälters, der aus Geilheit und Geldgier junge Frauen in den moralischen Abgrund zieht, zählt zu den Klassikern des antisemitischen Narrativs. Aber es gab sie wirklich, die jüdischen Mädchenhändler und, so viel Gleichberechtigung muss sein, auch -händlerinnen. Und ihre Opfer gingen in die Zehntausende. Diese Opfer allerdings waren selbst oft auch jüdisch: junge Frauen, meist aus dem Zarenreich und der k. Stattdessen landeten sie in den Bordellen Europas und vor allem Lateinamerikas: Um die vorige Jahrhundertwende waren in Buenos Aires mehr als 4. Irene Stratenwerth hat die von der Bundeskulturstiftung geförderte Ausstellung kuratiert. Das konnten wir damals nur am Rande behandeln. Aber das Thema hat mich nicht losgelassen. Zu den schwierigsten Recherchen gehörte die Suche nach einem Exemplar des für die Schau namensgebenden »Gelben Scheins«. Nicht nur das: Die Inhaberin des Papiers war auch Jüdin, Julia Mendik, geboren Für das bürgerlich-assimilierte deutsche Mainstreamjudentum waren Mädchenhandel und Prostitution in den eigenen jüdischen Reihen mehr als nur ein Ärgernis. Nicht nur weil das Sexgewerbe Deutsche Juden Sind Alte Huren traditionellen Moral widersprach. Man fürchtete auch — zu Recht —, dass damit dem wachsenden Antisemitismus weiteres Futter gegeben wurde. Pappenheim, in der Psychoanalyse später berühmt geworden als Freuds Patientin »Anna O. Pappenheim, Deutsche Juden Sind Alte Huren starb, hatte wie viele Sozialreformer ihrer Zeit darauf gesetzt, dass dank Aufklärung und Fortschritt die Prostitution irgendwann einmal Geschichte sein würde. Centrum Judaicum, Berlin, 9. August bis Dezember; Deutsches Auswandererhaus, Bremerhaven, Februar Lewis kurz vor dem Tod des berühmten Psychoanalytikers. Sittengemälde als düstere Bestandsaufnahme über die geschilderte Zeitperiode hinaus. Seine Romane prägten eine Epoche und werden noch heute weltweit gelesen. Zugleich war Thomas Mann auch ein politischer Autor, woran im Jubiläumsjahr zahlreiche Publikationen erinnern. Ist Markus Söder jetzt alles Wurst oder erfüllt er nur die Erwartungen der jüdischen Gemeinschaft? Ein fiktiver Disput über die letzten Dinge: Matt Brown verfilmt das Buch von Armand Nicholi mit Anthony Hopkins als Sigmund Freud und Matthew Goode als C. Das Jüdische Museum Berlin konfrontiert das Werk des Schriftstellers mit moderner bildender Kunst. Foto: unog. Eine Ausstellung zu Prostitution und Mädchenhandel bis von Michael Wuliger Hessen Darmstadt: Jüdische Gemeinde stellt Strafanzeige gegen evangelische Gemeinde Empörung wegen antisemitischer Symbole auf Weihnachtsmarkt Kino Film-Drama um Freud und den Lieben Gott »Freud - Jenseits des Glaubens« ist ein kammerspielartiges Dialogdrama über eine Begegnung zwischen Sigmund Freud und dem Schriftsteller C. Lewis kurz vor dem Tod des berühmten Psychoanalytikers von Christian Horn TV-Tipp »Oliver Twist«: Herausragende Dickens-Verfilmung von Roman Polanski Sittengemälde als düstere Bestandsaufnahme über die geschilderte Zeitperiode hinaus von Jan Lehr
Kulturgeschichte: Jüdische Mädchen als Handelsware für Bordelle
Jüdische Rundschau :: 7 (95) Juli :: KZ-Bordelle: Zwangsprostitution im 3. Reich Und es gab eben in der Jüdischen Gemeinde große. Sex-Zwangsarbeit Überleben im KZ-Bordell. In zehn Konzentrationslagern betrieb die SS Bordelle - die Nazis nötigten weibliche Gefangene zum Sex. Es gab schon Ende des Jahrhunderts Schriften, die hießen „Judenbordelle“ und ähnliches. IDZ Jena: Von „Geldjuden“ und „Huren“ – Kritik der antisemitisch-sexistischen IdeologieDer Vorwurf vieler ihrer ehemaligen Mitgefangenen war: "Ihr habt euren Körper an die Nazis verkauft, um ein leichteres Leben im KZ zu haben. Dies war unabdingbar, da Weidt dadurch die bei ihm beschäftigten Juden vor der Deportation schützen wollte. Die verbotene Frage. Rund 20 Jahre später stellte der Völkerbund, die Vorgängerorganisation der Vereinten Nationen, Untersuchungen in osteuropäischen Ländern an und dokumentierte die Fälle. Ihre Sexualität wurde im Antisemitismus traditionell mit Geld zusammengedacht: Sie verführen in dieser Ideologie die nichtjüdischen Männer und ziehen sie mit ihrem Materialismus in den Abgrund. Christina Herkommer, Rettung im Bordell, in: Überleben im Dritten Reich, Juden im Untergrund und ihre Helfer, Hrsg.
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Sie beginnt mit der Geschichte einer jungen Frau aus Berlin, die in ein Bordell in St. Petersburg verschleppt wird – und dort schließlich. Sex-Zwangsarbeit Überleben im KZ-Bordell. Sie flieht nach Moskau, aber die Polizei holt sie zurück, Marie muss wieder ins Bordell. Und es gab eben in der Jüdischen Gemeinde große. In zehn Konzentrationslagern betrieb die SS Bordelle - die Nazis nötigten weibliche Gefangene zum Sex. Es gab schon Ende des Jahrhunderts Schriften, die hießen „Judenbordelle“ und ähnliches. Marie wird gezwungen, in einem Bordell zu arbeiten.Kröner Verlag: Stuttgart. Pappenheim, in der Psychoanalyse später berühmt geworden als Freuds Patientin »Anna O. Volker Schlöndorff zum Filmförderungsgesetz: "Die Branche atmet auf" Im Interview spricht der Regisseur über das beschlossene Gesetz, über die deutsche Filmkultur und über ein Weihnachtswochenende mit Brigitte Bardot. Ersichtlich wird hier, wie durch eine Verbindung von Antisemitismus und Geschlechterkonstruktionen Israel zum gemeinsamen postkolonialen Feindbild gemacht wird. März , Bundesarchiv der Bundesrepublik Deutschland , Sig. Oktober Frau B. Der Antisemitismus, so die These, gewinnt seine Effizienz und Wandlungsfähigkeit auch aus solchen Verschränkungen und behält doch eine mehr oder weniger stabil bleibende antisemitische Stereotypenstruktur. Notwendige Website Cookies. Auch Zwangsarbeiter, die besonders leistungsfähig waren, konnten sich einen Bordellbesuch verdienen. In: Die Zeit , 6. Für Zehntausende der ausgewanderten Frauen, darunter viele Jüdinnen, führte der Weg direkt in die Prostitution. Nach sechs Monaten in einem jüdischen Heim darf Paula zu ihrer Familie zurückkehren — angeblich schwanger von Babki. Nur eine Zeitungsnotiz verweist noch auf ihr weiteres Schicksal. Zum Gedenken an das Massaker von Babi Jar. Juli in Berlin. Fast alle Frauen verschwiegen nach dem Krieg, zur Arbeit in einem Lagerbordell gezwungen worden zu sein. Da diese Anbieter möglicherweise personenbezogene Daten von Ihnen speichern, können Sie diese hier deaktivieren. Häftlinge, die nur sporadisch oder einmal ins Bordell gingen, hatten sehr oft das Interesse, einfach nur einmal wieder eine Frau zu sehen. Solche Entbindung der Frauen von der Reproduktionsarbeit gefährde die Einheit der kulturellen Identität. Es ist ein Verbrechen, das bislang kaum beachtet wurde: Ab sucht die SS Lagerfrauen für Bordelle in den KZs - mit dem Versprechen, sie in die Freiheit zu entlassen. Und doch gab es in zehn Konzentrationslagern der Nazis Bordelle für Häftlinge. Themen Wissenschaft Klimawandel im Norden Bildungsangebote NDRfragt NDR Datenjournalismus Ausflugstipps Social Media Plattdeutsch Wünsch Dir Deinen NDR Hand in Hand für Norddeutschland Themen A-Z Archiv: NDR Retro. In den Lagerbordellen des KZ Auschwitz mussten weibliche Häftlinge aus Auschwitz-Birkenau Sexzwangsarbeit verrichten. Um zu vermeiden, dass Sie immer wieder nach Cookies gefragt werden, erlauben Sie uns bitte, einen Cookie für Ihre Einstellungen zu speichern. Der Vorwurf vieler ihrer ehemaligen Mitgefangenen war: "Ihr habt euren Körper an die Nazis verkauft, um ein leichteres Leben im KZ zu haben. Die verbotene Frage. Für die meisten Häftlinge war das Lagerbordell im täglichen Überlebenskampf bedeutungslos und wurde als groteske Einrichtung wahrgenommen.